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1. Teil 2 = Oberstufe - S. 113

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Italien. 113 Der G etreid ebau blüht besonders in der Poebene. Der Bauer und der kleine Landmann sind indes immer mehr vor dem Großgrundbesitzer zurückgewichen, ähnlich wie in England und Irland. Daher herrscht großer Reichtum des Gutsbesitzers neben Bettelarmut des Bauern inmitten einer blühenden Kulturlandschaft. Ahnlich ists auch in anderen italienischen Land- schasten, daher starke Auswanderung. Italien ist vor allen Ländern Europas das Land der Südfrüchte und der Ölerzeugung. Seidenbau blüht besonders in der Lombardei. Italien liefert in Europa die meiste Rohseide (*/? aller Rohseide) und wird nur von China und Japan übertroffen. Die jährliche Weinernte kommt derfranzösischen gleich. Der Armut an Mineralien, namentlich an Kohlen, läßt das Großgewerbe nicht recht zur Entwicklung kommen. Außer Seidenindustrie wäre noch die Verfertigung von Tonwaren (Majolika), Glaswaren und Strohhüten zu nennen. Italien ist der Hauptsitz der mittelmeerischen Korallenfischerei und Korallenbearbeitung. Auch die Fischerei ist bedeutend. Der Handel beginnt sich seit Eröffnung des Sueskanals und der Tunnelbahnen wieder zu heben. Der Außenhandel beträgt indessen nur 1/4c von dem des Deutschen Reiches und wird von dem Belgiens und der Niederlande weit übertroffen. Mit dem Deutschen Reiche tauscht Italien 1/7 seines Außenhandels aus; der deutsche Handel steht an 1. Stelle. (Italien schickt ein: Seide 2/s und Südfrüchte x/5.). Italiens Lage zu den Hauptstraßen des Weltverkehrs hat stark gewechselt. 1. Zur Römerzeit lag es in der Mitte der bekannten Erde. — 2. Infolge der Kreuzzüge blühte der Orienthandel empor, ebenso die Handelsrepubliken, der Wohlstand, Kunst und Wissenschaft. — 3. Infolge der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Ostindien wurde der Verkehr Europas durch die atlantische Seite vermittelt. Italien trat in den Hintergrund. — 4. Seit Eröffnung des Sueskanals erneutes Aufblühen des Handels (Genua, Neapel.) 3. Ortskunde. a) In Oberitalien: # Turin, eine der schönsten Städte Italiens, am Po und an der Bahn, die sich an den Mont Cenis-Tunnel schließt. Genua in schöner Lage, Italiens erste Seehandelsstadt. G Mailand, Hst. der Lombardei, größte und reichste Stadt Norditaliens, Knotenpunkt des oberitalienischen Bahnnetzes, Hauptort für Seidenindustrie, der berühmte Marmordom. — Verona, Festung an?. >z: Venedig auf Inseln in den Lagunen des Adriameeres gelegen, ehemals die reichste und mächtigste Handels- republik Europas, reich an Kirchen (Markuskirche am Markusplatz) und Pa- lasten (Dogenpalast). — In der Provinz Emilia: * Bologna, am Kreuzungs- punkt der Straße Venedig—florenz und der via Aemilia. d) In Mittelitalien. # Florenz am?, eine der schönsten Städte Europas, berühmt durch großartige Kunstsammlungen; Industriestadt. — Pisa, im Mittelalter seemächtige, volkreiche Handelsstadt in der Nähe der Arnomündung; heute eine stille Landstadt. -Zi Livorno, Hasen von Toscana. — Anco na, Hafenstadt an der Ostküste. — G Rom, Hst. des Königreichs und Sitz des Papstes*), zu beiden Seiten der Tiber gelegen, im Altertum Hst. des Weltreichs, im Mittelalter Hst. der Christenheit des ganzen Abendlandes, reich an alten Kunstschätzen und Baudenkmälern (Forum, Engelsburg, Kata- komben). Die Peterskirche ist die größte christliche Kirche. *) Der souveräne Besitz des Papstes besteht aus dem Vatikan, dem Lateran und einem Lustschloß in den Albaner Bergen. Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 8

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 174

1908 - Halle a. S. : Schroedel
174 Das Deutsche Reich. Großartige Bauwerke sind die Stadtbahn, die elekrrifche Hochbahn, die Siegessäule, das Königliche Schloß, das Zeughaus, das Kaiser Wilh elm-D enkm al. das Reichtagsgebäude. ' Die schönste Straße ist die „Unter den Linden". Ein Spaziergang durch den schönen, schattigen Tiergarten und durch die Siegesallee mit den Denkmälern samtlicher märkischer und preußischer Herrscher führt uns nach Charlotten- bürg, reich an Villen und Gartenanlagen.*) — Spandau, Festung an der Spreemündung, wichtiger Waffenplatz der Mark, berühmt durch seine Gewehr sabriken und Geschützgießereien und die Militärschießschule. Im Juliusturin liegt der Reichskriegsschatz, 120 Mill. Ml in Gold. — Potsdam, R.-B.-H., zweite Residenz der preuß. Könige, an der seenartig erweiterten Havel in schöner Umgebung gelegen. Schlösser Sanssouci, Babelsberg, Neues Palais u. a. — Brandenburg a. d. Havel, älteste Stadt der Mark^ Fahrradwerke. — Eberswalde, am Finow-Kanal, Forstakademie. — Frankfurt a. £>., R.-B.-H., an der großen wö. Verkehrslinie. — Küftrin, starke Festung an der Warthemündung. — Guben, gewerbreiche Stadt an der Lausitzer Neiße. — Kottbus, Eisenbahnknoten. ; c) In der Provinz Sachsen: Stendal, alte Hst. der Altmark. 4. Der südliche Landrücken besteht aus einzelnen, lose aneinander gereihten Erhebungen, die sich von 80. nach Sw. erstrecken und in dieser Richtung an Höhe abnehmen. Er zeigt sandigen, wenig fruchtbaren Boden. Ihm fehlen die Seen. Vorwiegend trifft man magere Ackerfelder und Kiefern- wälder an. In Oberschlesien bildet der Landrücken auf der rechten Oderseite die Tarnowitzer Höhe, die fehr reich an Zink, Steinkohlen und Eisen ist. Die Eisenschätze haben hier den dichtbevölkerten oberschlesischen Jndustriebezirk hervorgerufen mit zahlreichen, schnell gewachsenen Städten. N. von Kosel erreicht der Landrücken seine höchste Erhebung, 400 in. Auf der Feldmark Paruschowitz befindet sich das tiefste Bohrloch der Erde, 2002 in. tief. S. S. 15. Recht fruchtbar ist die zwischen Höhenzug und Sudeten gelegene, von der Oder und ihren Nebenflüssen bewässerte schlesische Ebene. Aus ihr erhebt sich zwischen Eulengebirge und Oder der Zobten. Etwa von der Katzbachmündung ab beginnt das Oderdurchbruchstal. Zu den Hügelketten dieses Gebietes gehören die weinreichen Grünberger Berge. In der Nw.= Richtung des Landrückens folgen jetzt die niederschlesischen Heide- gebiete und der Niederlausitzer Grenzwall, worauf der Landrücken in den wasserarmen, kahlen Höhen des Flämings hervortritt. Jenseits der Elbfurche und der fruchtbaren aus Löß bestehenden waldlosen Magdeburger Börde zeigen sich, noch im Gebiete des ostdeutschen Tieflandes, die letzten Ausläufer des südlichen Landrückens in den wellenförmigen Sandrücken der Lüneburger Heide. Den südlichen Landrücken begleitet eine Reihe zu- sammenhängender Niederungen, die noch jetzt durch Malapane, Oder (bis- unterhalb Breslau), Schwarze Elster, Elbe (— Magdeburg), Aller, Uuter- weser kenntlich sind. Man nennt sie das Breslau—bremer Haupttal. Die Liineburger Heide ist eine starkgewellte, sandige diluviale Fläche. Auf weiten Strecken herrscht eine traurige Öde, „in der sich Wachholder, Heide und Besenpfriem Gesellschaft leisten." ' Hin und wieder tritt Kiefernwald, Ackerfeld oder Hochmoor auf; an einzelnen Stellen triffst du ein Hünengrabs mit mächtigen Steinblöcken umstellt. Die Bewohner ernähren sich von der *) Bedeutendste Vororte: Neu-Weißensee, Wilmersdorf, Pankow, # Rix- dorf, 5 Schöneberg, Steglitz, Groß-Lichterfelde.

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 149

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Südwestdeutsches Becken. 149 der Bauern ist die fränkische Hofanlage. Wohnhaus und Nebengebäude sind stets getrennt. Der rebennmrankte Giebel des Wohnhauses ist nach der Straße gekehrt; daneben ist das Einfahrtstor. Der Hofraum ist an der andern Seite von den Stallungen und Schuppen, im Hintergrund von der Scheuer abgeschlossen. Hinter ihr und dem Wohnhause sind Gartenanlagen.*) Die fränkische Hofanlage ist wegen ihrer bewährten Einrichtung über einen großen Teil Deutschlands verbreitet. e) Ortskunde. Sämtliche Orte in B a y e r n : x Nürnberg, Mittel- punkt eines lebhaften Industriegebiets, erste Handels- und Fabrikstadt Bayerns, in einförmiger Gegend gelegen. Die Stadt hat in ihrer Bauart noch viel Mittelalterliches bewahrt Ihren alten Ruf als Sitz des Kunstgewerbes hat sich die Stadt bis auf den heutigen Tag zu erhalten gewußt. Im „Germanischen Museum" besitzt sie eine der reichhaltigsten Sammlungen des deutschen Kunst- gewerbes früherer Zeiten. Hervorragende Gewerbezweige sind Metallindustm, Spielwaren-, Bleistift- und Spiegelfabrikation. Ihre Blüte im Mittelalter verdankte die Stadt hauptsächlich der Lage an der großen Handelsstraße, die von S. über Augsburg und Nürnberg nach dem deutschen Norden führte. Heute ist sie Mittelpunkt'des fränkischen Schienennetzes. — Fürth, Fabrik- stadt unweit Nürnbergs). — Nördlich von Nürnberg die Universitätsstadt Erlangen, große Bierbrauereien. — Bayreuth, in schöner Lage am? Wagnertheater. — Kulmbach, am? Berühmte Brauereien. — Bamberg, inmitten eines großen Gartenbaugebietes unfern des Mains gelegen. — Würzburg, alte Bischofsstadt, am? Mittelpunkt des Mainw'einhandels. Universität. — Kissingen, berühmtes Mineralbad an der fränkischen Saale. Wie heißen die Mainstädte? 2. a) Das schwäbische Stusenland umfaßt das württembergische Neckarland und reicht mit der schwäbischen Platte bis an den Main. Außer dem größten Teile Württembergs gehören die nordöstlichen Teile von Baden zu diesem Gebiete. — Das Stufenland zeigt Landschaften von wechselvoller Schönheit, hat ein mildes Klima und bedeutende Fruchtbarkeit. Seine schönsten Reize entfaltet es in dem an Rebengeländen, Getreidefeldern und Städten reicheu Neckartal. Der Neckar entspringt da, wo Schwarzwald und Schwäbischer Jura in einem Winkel zusammenstoßen. Als ein schmales, wildbrausendes Bergwasser fließt er zunächst nach N. und begleitet dann in nö. Richtung den Nordrand des Jurazuges bis oberhalb Eßlingen. Oberhalb Heilbronn wird der Fluß schiffbar. In tiefem, reizendem Tale durchbricht er in feinem weiteren Laufe den Odenwald, tritt bei Heidelberg in die Oberrheinische Tiefebene und mündet bei Mannheim in den Rhein. d) Die Bewohner gehören zu den Schwaben und sind überwiegend evangelisch. Ihre Vorzüge sind ein tiefes Gemüt, ein lebendiger Geist und froher Sinn, ein treues, mutiges Herz und eine fleißige, geschickte Hand. Volkslied, Sang und Sage sind im Schwabenlande daheim, und berühmte Dichter entstammen den schwäbischen Bergen. Die Fruchtbarkeit ihres Landes führte sie zu Acker-, Obst- und Weinbau. Ihr Wohnhaus ist auf dem Lande das „schwäbische Bauernhaus". Es steht mit der Längsseite nach der Straße, und Wohnhaus und Stallungen befinden sich unter einem Dach. Hinter dem Gebäude Gartenanlagen. — Die Landwirtschaft allein kann die zahlreichen Bewohner nicht ernähren. Bei der Dichtigkeit der Bevölkerung sind auch Industriezweige heimisch, wie Spinnerei und Weberei *) Bergl. die Beschreibung des Besitztums vom Wirt zum aoldenen Löwen m Goethes „Hermann Dorothea". **) Zwischen Nürnberg und Fürth 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland.

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 155

1888 - Berlin : Hertz
Derfflinger. 155 Glaube. In Augenblicken der Noth und Gefahr, wo Gründe und Gegengründe der Politik nicht mehr ausreichten, in den schlaflosen Nächten, die dann folgen, fleht er zu Gott, ihn finden zu lassen, was das Beste sei, und an dem, was ihm dann eingeleuchtet, hält er als von Gott eingegeben fest. Sein vertrautester Rathgeber war während des größten Theiles seiner Regierung Otto von Schwerin, welcher als erster Minister die Stelle des ehemaligen Kanzlers mit dem Titel eines Oberpräsidenten und dem höchsten Range unter allen Beamten einnahm. In militärischen Dingen aber erhielt er an dem berühmten Derfflinger eine wackere Stütze. Bei diesem, als dem ersten berühmteren preußischen Generale, wollen wir hier einen Augenblick verweilen. Derfflinger kam als armer Schneidergesell in seinem sechszehnten Jahre aus der Lehre und wollte von Tangermünde über die Elbe seinen Weg nach Berlin nehmen, die Schiffer aber wiesen ihn zurück, weil er kein Geld hatte, die Uebersahrt zu bezahlen. Traurig am User stehend sah er, daß viele Leute unentgeltlich übergesetzt wurden; er fragte, was das für Leute seien, und erhielt zur Antwort: Kriegsleute, die kämen überall frei durch. Da meinte Derfflinger, so wäre es ja besser, in der Welt ein Kriegsmann zu sein, als ein Schneider, warf unwillig sein Bündel mit dem Handwerkszeuge in den Strom und ließ sich auf der Stelle als Reiter anwerben. Wo er zuerst Kriegsdienste genommen, ist unbekannt: später trat er in sächsische Dienste, wo er, durch Muth und gutes Verhalten ausgezeichnet, bald zum Offizier befördert wurde Er begab sich im Jahre 1631 unter Gustav Adolph's Fahnen, und seine Tüchtigkeit muß sich dort glänzend bewährt haben, denn schon im Jahre 1635 finden wir ihn als schwedischen Obristlieutenant erwähnt. Er wohnte allen wichtigen Kriegsthaten der Schweden bis zum westfälischen Frieden bei; dann wurde er mit dem größten Theile des schwedischen Heeres mit reicher Belohnung entlassen. Seitdem lebte er in der Mark, wo er sich verheirathet hatte. Bald sollte er seinem neuen Vaterlande als Feldherr große Dienste leisten. Der Kurfürst bedurfte, als zwischen Schweden und Polen Krieg ausbrach, eines tüchtigen Anführers seiner Truppen, und trat mit Derfflinger in Unterhandlung; dieser stellte seine Bedingungen sehr hoch, wurde aber mit dem Fürsten einig und trat im Jahre 1655 als Generalwachtmeister in bran-denburgische Dienste: seine alte Bekanntschaft unter dem Kriegsvolke, das ehemals unter den Schweden gedient, verschaffte dem Kurfürsten viele tüchtige Offiziere, sein Name, wie seine kundige Thätigkeit förderten die Wer--bungen, und seine Anordnungen trugen viel zur Ausbildung der jungen Kriegsmacht bei, deren Stärke, Ordnung und Ausrüstung bald alle Welt in Erstaunen setzte. In den folgenden Kriegen zeichnete er sich besonders als trefflicher Reitergeneral überall höchst Vortheilhaft aus, und schon im Jahre 1657 wurde er mit großer Anerkennung seiner Dienste und Fähigkeiten zum Generallieutenant der Reiterei ernannt, bald darauf zum Geheimen Kriegsrathe, in welcher Eigenschaft er die Leitung des gesammten Kriegswesens erhielt. Im Jahre 1670 aber wurde ihm wegen seiner großen Verdienste um das Heer die höchste Würde in demselben zu Theil; er wurde zum Feldmarschall ernannt. Wiewohl er wegeu seines eigensinnigen, störrigen Wesens dem

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 667

1888 - Berlin : Hertz
Beschießung von Paris. 667 auch feine vorgeschobenen Stellungen hinter dem Mont Avron räumen mußte. Inzwischen war es gelungen, auch die Vorbereitungen zum Hauptan-<\riff gegen die Südfront von Paris soweit zu fördern, daß die Eröffnung des Feuers erfolgen konnte. In der Nacht vom 3. zum 4. Januar wurde die Armirung der Batterien gegen die Südwest-Front von Paris, vom Feinde ungestört und anscheinend auch unbemerkt, vollendet. Die Eröffnung des Feuers mußte jedoch wegen dichten Nebels bis zum Morgen des 5. Januar verschoben werden. Der Vertheidiger antwortete lebhaft aus zahlreichen schweren Geschützen der Forts und der Ringmauer, im Anfange auch von den Kanonenbooten auf der Seine. In wenigen Tagen jedoch gelang es, die Forts Jffy und Vanves, sowie die Schanze bei Villejuif fast gänzlich, das Fort Montrouge größtentheils zum Schweigen zu bringen. Die Angreifer konnten sehr bald mit Batterien weiter vorgehen und gewannen dadurch Positionen, von welchen aus ein erheblicher Theil der Stadt unter Feuer genommen werden konnte. In die Stadt selbst wurden täglich 200 bis 300 Granaten geworfen, welche ausreichten, die auf dem linken Seineufer liegenden Stadttheile, sowie jenseits der Seine Passy, Auteuil, Boulogue und Billaucourt lebhaft zu beunruhigen, den größten Theil der Bevölkerung daraus zu vertreiben und den Widerstandsgeist zu erschüttern, ohne jedoch erheblichen materiellen Schaden anrichten zu können. Mehr zu erreichen wäre nur durch deuuebergaug zum förmlichen Angriffe gegen die Forts Jffy und Vauves möglich gewesen, welcher niemals beabsichtigt wurde und von welchem man jetzt um so mehr Abstand nahm, als täglich deutlicher hervortrat, daß die Widerstandsfähigkeit von Paris ihrem Ende nahe war. Selbst wenn die Lebensmittel noch für längere Zeit ausgereicht hätten, würde die Ausdauer des Vertheidigers bald gebrochen gewesen sein, denn auch von Norden her wurde er bereits durch die weit und sicher gehenden schweren Geschosse des Belagerers mehr und mehr beengt und der Zeitpunkt war nicht mehr fern, wo auch die nördlichen Stcidttheile von Paris sich den Schrecken eines Bombardements ausgesetzt sahen. Die moralische Wirkung des Angriffs wurde um so größer, als inzwischen jede Hoffnung der Pariser aus den Erfolg der neuen Anstrengungen Gambetta's zur Rettung der Hauptstadt mehr und mehr dahinsank. Die zweite Campagne der französischen Republik. Alle Anstrengungen Frankreichs vereinigten sich fort und fort in dem einzigen leitenden Gedanken und Ziele, die belagerte Hauptstadt, als das höchste „Heiligthum" der Nation zu retten. Alles nationale Streben und die ganze Leidenschaft des erregten Volkes hatte ihren Einigungspunkt in den allseitigen Bestrebungen für die Befreiung des immer schwerer bedroheten Paris. Das deutsche Hauptquartier erkannte aus den verschiedensten Anzeichen, daß vor dem schließlichen Falle von Pari noch eine letzte große Anstrengung Frankreichs zur Rettirng der Hauptstadt zu er-

6. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 14

1896 - Breslau : Hirt
Europa. Stunden. — Greenwich [grtnnitfdj], r. an der Themse, unterhalb Londons, schon Vorstadt desselben; erste Sternwarte Großbritanniens. — Woolwich fu-üllitsch — u-u einsilbig], unterhalb Greenwich an der Themse, ebenso schon Vorstadt von London. Militärakademie; sehr großes Zeughaus mit Kanonen- gießerei und Werften für Panzerschiffe. — Brighton [breit'nj, 115000 E., Badeort der Londoner mit sehr starkem Wellenschlag an der klippenreichen Kreide- küste, die der Schiffahrt hinderlich ist. — Windsor [ufndfor], r. au der Themse, königliche Residenz. — Portsmouth [portsm'ß], 160000 E., bedeutender Kriegshafen, groß genug, um die ganze englische Flotte auszuuehmen. Gegenüber die rautenförmige Insel Wight [ueit], der Garten Englands. Am inneren Ende der Bucht von Portsmouth: Southampton, Ausgangspunkt zahlreicher Dampferlinien nach allen Weltrichtungen. — Plymouth, Kriegshafen, dessen Eingang durch eiueu gewaltigen, fast 3000 in langen Hafendamm (Wellen- brecher) gesichert ist. Großartige Werftanlagen Modellhaus, Masteuhaus, Tauhäuser). — S.w. vom Kap Landsend die schon den Phöniziern bekannten stürmereichen, der Schiffahrt äußerst gefährlichen Scilli-Inseln. b) Ost-England besteht aus den alten Königreichen Essex und Ostangeln. London, von den fruchtbarsten Gegenden umgeben, mit einem Umfang von mehr als 60 km, die Welthandelsstadt und Seele Englands, mit ozeanischer Lage an der Themse, begünstigt als nächster Haupthafen für den Handel nüt Deutsch- laud und dem europäischen Norden; 5,? Mill. E. (einschließlich Greenwich und Woolwich), fast V-- der Bevölkerung des preußischen Staates.^ Der größte Teil der Stadt liegt auf dem n. Ufer: die Altstadt (City [fjftti]) mit der Bank und der Paulskirche und Westminster [ucstminster], Sitz der Vornehmen, mit der Westmiuster-Abtei (Kirche und Ruhmeshalle), dem Parlamentspalast und, dem berühmten British Museum mit Bibliothek; am S.-Ufer: Southwark sßößerkj, Sitz der Industrie. — Ter Tower [taixrj, unterhalb der City, an der Themse, war früher ein befestigter Palast, dann Staatsgefängnis; jetzt enthält er Nüst- kammern und die Kronjuwelen. Schöne Parks; die Vorstädte gehen mit weiten Gärten ins Land über. — Cambridge [fcrubribschj, Universität, wie Oxford keine Staatsanstalt, sondern aus Stiftungen von ungeheurem Betrage erhalten. c) Mittel-England, das alte Königreich Mercia [rnerßia]. Oxford, von Wiesen umgeben an der oberen Themse: Universität. - Birmingham, 490 000 E., eine der bedeutendsten Fabrikstädte; berühmte Stahl- und Messingwaren. Die Welt ist Birminghams Markt. — Bristol 220000 E., von dem Avon sewen] durchflössen, fünfte Handelsstadt des Reiches, Universität. — Am Trent Nottingham [gäm], 215000 E., mit großen Strumpfwirkereien. ä) Das Fürstentum Wales. Ju die reinere Luft dieses Gebirgslaudes flüchten sich ebenso wie nach dem lieblichen Wight die erholungsbedürftigen Bewohner der Großstädte. Der N. ist dünn bevölkert; im kohlenreichen S. die Hafenplätze Swansea [ßuonßi] und Cardiff; letzteres ist die dritte Seehandelsstadt Englands.

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 50

1896 - Breslau : Hirt
50 Europa. übe Heide, die spärliches Futter für die genügsamen brannwolligen Merino- Schafe trägt. Das Hochland hat daher nur eine schwache Bevölkerung, die eng in kleine Sckdte und größere Dörfer zusammengedrängt ist. Wegen der langen Kriege (Heldenthaten des Cid) und des Räuberunwesens sind diese mit hohen Mauern umgeben. Namentlich im S. finden sich an den Brücken und auf den Bergen noch zahllose verlassene Wachttürme, die einst zum Schutze gegen die Mauren erbaut wurden*). Die nur in geringer Zahl vorhandenen größeren Städte gehören meist den Küstenlandschaften an. Auf der neneastilischen Hochfläche liegt Madrid, das nach dem spanischen Sprichwort 3 Monate Winter und 9 Monate Hölle hat. In paradiesischer Lage, ganz im Gegensatz zu der Umgebung der Hauptstadt Spaniens, an der breiten Tajomündung, Lissabon, Portugals Hauptstadt; am Dnero Oporto, der Ausfuhrhafen für den feurigen Portwein, der anf dem Schieferboden des Duerothales herrlich gedeiht. d) Die andalusische Tiefebene wird vom Guadalquitnr**) reich bewässert, da diesem auch im Hochsommer ans den Schneefeldern der Sierra Nevada***) große Wassermengen zufließen. Nach W. öffnet sie sich dem Atlantischen Ozean, der ihr die warmen, feuchten See- winde zuschickt. * Infolge der Lage und der reichen Bewässerung ist die Ebene heiß und fruchtbar. In den Thälern weiden feurige Rosse und die halbwilden Kampfstiere. Die Korkeiche bildet Wälder; Weizen, Zuckerrohr, Baumwolle, Weinreben, Orangen und Ölbäume bringen reichen Ertrag in „der Kornkammer und dem Weinkeller Spaniens". Der Ausfuhrhafen der Erzeugnisse des Tieflandes ist @et>ill[lj]a, da gelegen, wo die Schiffbarkeit des Guadalquivirs beginnt. e) Zwischen der andalnsischen Tiefebene und der Südküste Spa- niens erhebt sich die Sierra Nevada. Im Mulahaeen >mula- aßenjf), dem höchsten Punkt der Halbinsel, steigt sie bis 35w m empor. Nach N. verflacht sich das Gebirge allmählich. Dort liegt in herrlicher Umgebung Granäda, „ein Tautropfen im Rosenkranz". Der Südabhang des Gebirges fällt steil zum Mittelmeer ab. Beinahe das ganze Jahr herrscht hier mildes Klima. Der Wiuter sendet Regen, und die heiße Sommersonne reift feurigen Wein und wohlschmeckende Südfrüchte. In der Mitte der Küste liegt Malaga, vou Weinbergen umgeben. f) Den fruchtbarsten Teil der ganzen Halbinsel bilden die schmalen Küsten ebenen von Valencias) und Murcia. Durch künstliche, den Küstenflüssen entnommene Bewässerung, deren Anlage aus der Araberzeit herstammt, hat man den Küstensaum in eine reiche Gartenlandschaft,_ „das maurische Paradies", verwandelt, in dem Reis, Wein und Südfrüchte *) Castilien = Land der Burgen. **) d. i arabisch = Großer Fluß. ***) d. i. Beschneites Gebirge, t) d. i. Gipsel des Muley Hassan. , ff) „Valencia ist Gottes Land, Reis wächst, wo gestern Welzen stand. Und die Fruchtebenen, „Hue'rtas", d.h. Gärten, von Murcia [mürftia], geben jährlich 3—4 Ernten.

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 52

1896 - Breslau : Hirt
52 Europa. zauäres, dessen Bett in dürrer Zeit wie das vieler anderer spanischen Flüßchen zur gangbaren Straße („Rambla") wird, 650 m it. d. M. Die Stadt vereinigt, wie die strahlenförmig von ihr auslaufenden Bahnen, so die Vertreter aller Stämme in ihren Mauern. N.w. davon Philipps Ii. Schloß Escoriäl, s. im Tajothale die Sommerresidenz Aranjuez. Weiter flußabwärts Toledo, d. i. Erhabene Warte, hoch über dem Tajo, ehemals Sitz westgotischer, maurischer und spanischer Könige. Im S. die tafelgleiche Steppenfläche La Mancha smäntscha^, das Land der Windmühlen und die Heimat des Don Quixote. In dem an Portugal grenzenden Weidelande von Estremadnra, dem Winteraufenthalt der Merinos, die Reste des Klosters San Duste [juste], wo Karl Y. sein Leben beschloß. In dem schönen Andalusien (d. i. Land der Vandalen) das „heitere" Sevilla, eine große Handels- und Fabrikstadt, 145000 E. S. davon die Weingärten von Jerez, die den Sherry-Wein liefern. Der hohe, stark befestigte Kalkfelsen von Gibraltar ist seit 1704 englisch. — Am Ozean der Kriegs- und Handelshafen Cadiz [f-dmfj]. Von Pälos fuhr 1493 Columbus aus. In Granäda, um die Sierra Nevada herum gelagert, die gleichnamige Hst., überragt von der Alhambra, einer einst märchenhaft schönen Burg der vertriebenen Maurenkönige. In der Mitte der Südküste Malaga, mit bedeutender Ausfuhr vou Weiu und Südfrüchten. — Die 3 ö. Küsteulaud- schafteu find: Das seidenreiche Murcia, mit der gleichu. Hst.; Valencia, der „Garten Spaniens", mit der Handelsstadt Valencia, 170000 E., und dem Kriegshafen Cartagena; das gewerbsleißige Catalonien. In der Mitte seiner Küste Barcelona [barßeloita], mit Baumwollwebereien und Eisenfabriken, die rührigste Handels- und Fabrikstadt Spaniens, 270000 E. Regenarm, schlecht bewirtschaftet und daher nur gering bevölkert ist Ära- gouieu; am Ebro Zaragoza; die alte Königsstadt war einst viel bedeuten- der als jetzt. Die höchst gelegene Landschaft Europas mit durchschnittlich 800 rn Höhe ist Alt-Castilien; hier liegt der wichtige Seehafen Santander. Welche Eisen- ' bahn endet hier? In das zerklüftete Astnrien hatte sich die von den Mauren zurückgedrängte christliche Bevölkerung gerettet. Von hier aus eroberte sie das Land zurück. Ausgangspunkt zur Vertreibung der Ungläubigen war Oviedo. Wie heißt die winzige Bauern- und Hirten-Republik in den Pyrenäen? Die auswärtigen Besitzungen könnten für das Mutterland eine reiche Quelle des Wohlstandes sein; trotzdem decken ihre Einkünfte kaum die eigueu Verwal- tnngskosten. Spanien besitzt: in Afrika die Presldios, 5 feste Plätze ans der Zeit, da Spanien das w. Mittelmeer beherrschte; die canarischen Inseln, zwei Guinea-Inseln und die W.-Küste der Sahara. Der letzte Rest der amerikanischen Besitzungen sind Euba und Puerto-Rico. In Asien die Philippinen. In Australien die vulkauischeu Marianen und die meist niedrigen Karolinen. b) Königreich Portugal. [93 000 qkm, 4,7 Mill. @.] a) Lage und Volkswirtschaftliches.*) Portugal, von Spanien durch unwirtliche Landstriche, Flußbarren, Mangel aller Handelsbeziehungen, durch Sprache und Geschichte getrennt, war mit seiner dem Ozean znge- *) d, i. Landwirtschast, Gewerbe, Handel und Verkehr.

9. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 40

1896 - Breslau : Hirt
40 prächtig geschmückte Haupt- und Residenzstadt des russischen Reiches, St. Peters- bürg. Durch die Zaren ist sie der Buttel- und Glanzpunkt des europäischen Lebens in Rußland geworden, durch ihren Handelshafen und ihre Lage auch die erste Handelsstadt Rußlands, im Sommer 900<)()(), im Winter 1 Mill. E. Von der Leeseite her ist sie geschützt durch den ans einer Insel gelegenen Kriegs- Hasen Kronstadt. Das Newabecken bildet den Übergang von der nordrussischen zur d) Ostsee-Tiefebene, die durch die Waldaihvhe und den westrussischen Land- rücken vom übrigen Rußland getrennt ist. Unwirtbare Moore und Sümpfe wechseln mit ausgedehnten Waldungen und fruchtbaren Ackerlandschaften, anf denen Getreide und Flachs in Menge gebaut wird. Der bedeutendste Ausfuhr- hafen für diese Landeserzengnisse ist Riga, der dritte Seehafen des russischen Reiches, an der Düna (Quelle und Mündung?). Auf deutsches Gebiet treten Memel und Weichsel über. Der zu Rußland gehörende mittlere Teil der letz- teren durchfließt den Hauptteil des alten Polenreiches. Hier liegt an der Weichsel Warschan, die drittgrößte Stadt des russischen Reiches, voll schöner Kirchen, prächtiger Paläste und herrlicher Gärten, Mittelpunkt der w. Hauptbahnen und wie die Vorstadt Praga stark befestigt. 465000 E. e) Das Dnjeprbecken ist das von den Vorhöhen der Karpaten, dem w.-rnssischen Landrücken, der mittelrussischen Schwelle und dem Schwarzen Meere eingeschlossene Tiefland. Der Dnjepr entspringt s. von der Waldaihöhe. Sein oberer Teil, das Gebiet um die Beresina und den Prlpet, besteht vorwiegend aus Sumpf und Wald irokitnosümpfe), sein mittlerer Teil gehört den reichen Ackerlandschaften an, die man „die Kornkammer Europas" nennt. Hier liegt Kiew [fteffj, stark befestigte Industrie- und Handelsstadt, mit zahlreichen Bildungsanstalten, zugleich die heilige Stadt der Russen mit vielen Höhlenklöstern an den hohen Dnjepr-Ufern. In der fruchtbaren Ukraine Charkow skhärkoff^, mit bedeutender Industrie und Messe. S. zwischen beiden liegt Pottawa, wo 1709 Peter der Große Karl Xii. besiegte. — Durch die hügelige Ukraine fließt der Dnjepr über lange und ge- fährliche Stromschnellen den Vieh- und getreidereichen politischen Steppen zu, die sich wie ein breiter Gürtel um das N.-Ufer des Schwarzen Meeres legen. Zwischen der Djnepr- und Dnjestr-Mündung liegt Odessa, die bedeutendste Handelsstadt am Schwarzen Meere, die die Getreide-Ernten S.-Rußlands in den Handel bringt, 315000 E. d) Das Wolgabecken. Die Wolga, d. h. die Große, entströmt der Waldcn- höhe und fließt zunächst in ö. Richtung dnrch eine wohlangebaute und reich be- lebte Gegeud. In dieser liegt Moskau, die alte Hst. Rußlands, zweite Resi- denz, an der Moskwa, auf einer hügeligen Ebene, beinahe im Mittelpunkt des europäischen Rußlands, mit 400 Kirchen, erste Fabrikstadt des Reiches (Web-, Spinn- und Pelzwaren) und Mittelpunkt des Handels mit Asien; Sammelplatz des Glanzes russischen Altadels, voll bunter asiatischer Pracht. In der Mitte der Kreml, Residenzschloß mit Palästen und 32 Kirchen; 825000 E. An der Mündung der Oka in die Wolga blüht Nischni Nöwwgorod als Stadt der großen Messen, auf welchen Hunderttausende von Kaufleuten, darunter ans dem ferusteu Asien, zusammenkommen. . Bei Kasan, das den Handel Großruß- lands mit Sibirien vermittelt, biegt die Wolga nach S. um und empfängt unter- halb dieser Stadt die Känia, den Hauptsluß des uralischeu Bergwerkgebietes. An das r. User des Stromes tritt die hohe Wolgaschwelle heran, während das l. von slachem Niederlande begleitet wird. Bei Samara beginnt die sibirische Überlandbahn. Saratow [ftnratoff] wird von deutschen Kolaniste»dörfern umgeben,

10. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 111

1896 - Breslau : Hirt
Das rheinische Schiefergebirge. Iii Vi. Pas rheinische Schiefergeliirge. Es ist eine wellenförmige, kalte, wenig fruchtbare Hochfläche in der Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks, in das von N.w. her die Bonner Tieflandsbucht weit eindringt. Die Hochfläche ist durchschnittlich 500 m~ hoch, und keiner ihrer Gipfel erreicht 900 in völlig; sie fichrt ihren Namen nach ihrer häufigsten Gesteiusart. Nur iu deu tief eingeschnittenen Fluß- thäleru entwickelt sich das reiche „rheinische" Leben, weil sie -vollkommen geschützt und darum warm und fruchtbar sind. Das schönste unter diesen ist das Durchbruchsthal des Rheins, der als Mittelrhein die Hochfläche vou Bingen bis Bonn in n.w. Richtung durchfließt und dieselbe in das rechts- und linksrheinische Schiefergebirge teilt. A. Das Rheinthal. Nachdem der Rhein von Mainz ab den sonnigen Rheingau durchflössen •*-< und das durch seinen Wein bekannte freundliche Städtchen Rüdesheim berührt » hat, tritt derselbe mit dem Felsenthore bei Bingen*) in das Gebirge ein, das er bei Bonn wieder verläßt. Dieser Teil- ist die schönste Strecke des ganzen Rheinlaufs und wird 5aher auch am meisten von Fremden aufgesucht. Die waldbedeckten Höhen steigen zuweilen unmittelbar von den Uferrändern empor, so daß die den Strom auf beiden Seiten begleitenden Eisenbahnen durch Felsen- tunnel hindurchgehen. Unter den Uferbergen ist der von Dichtermund besungene Lurleifelsen der bekannteste. Wo das Rheinthal sich weitet, oder wo ein Seiten-^ thal in dasselbe einmündet, da liegen freundliche Dörfer und turmreiche Städte tut Schatten edler Obstbäume und epheuumrankter Walnußbäume. Grüne Inseln, zuweilen alte Baudenkmäler tragend, tauchen aus den Fluten empor. Freundliche Landhäuser, stattliche Schlösser und Trümmer vou Burgen schauen von den . Bergabhängen nieder ins Thal. Die Rebe bekleidet die Felsen von unten bis oben oder erringt sich iu einzelnen Gruppen zwischen Busch und Stein einen Platz. Dichter preisen dies herrliche Thal, und die Sage hat diese Stätte geweiht. Die größte und wichtigste Stadt inmitten des Schiefergebirges ist das be- festigte Koblenz mit der gegenüberliegenden Bergfeste Ehrenbreitstein. Diese Doppelstadt beherrscht nicht nur das Rhein- und Moselthal, sondern auch das Thal der oberhalb Koblenz von r. her in den Strom mündenden Lahn. B. Das linksrheinische Schiefergebirge. a) Die Gebirge. Das linksrheinische Schiesergebirge zerfällt durch die Mosel in zwei Abschnitte. fw- ^ ■ S. von derselben zieht sich bis zur Nahe der Hunsrück hin. Große Steinkohlen- " lager im s.w. Teile und kräftige Solquellen im Nahethal — hier liegt das vielbesuchteu Bad Kreuznach — haben ein mannigfaltiges gewerbliches Leben hervorgerufen, u? N. von der Mosel dehnt sich bis an die Maas eine weite, an fruchtbarem Boden arme und daher nur sehr spärlich bewohnte Hochfläche aus, deren O. zum deutschen Reiche gehört, während der N.w. belgisch, der S.w. französisch ist. Das belgisch-französische Gebiet bezeichnet man mit dem Namen Ardennen, unser deutsches mit dem Namen Eifcl. Diese ist reich an erloschenen Vulkanen und kratersörmigen Vertiefungen, die oft tiefe Seeen, meist nur vou geriugem *) S. Bilderanhang S. 177. . ..i I \ " , • . i . 'f. ff//** * ' L ' ■ . - < ^ A* .c. ■.
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